Mann und Frau schauen lächelnd in die Kamera, im Hintergrund Wald und Bach

Hämorrhoiden: Ursachen, Symptome & Behandlung

Über Probleme mit Hämorrhoiden spricht niemand gerne. Schließlich handelt es sich um ein Leiden, das einen intimen Bereich des Körpers betrifft. Was viele Menschen deswegen auch nicht wissen: Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Im Normalzustand bereiten sie jedoch keine Probleme und man bemerkt sie nicht. Erfahren Sie hier alles, was Sie über Hämorrhoiden und Hämorrhoiden-Beschwerden wissen sollten: Wo diese sich befinden und welche wichtige Aufgabe sie haben bis hin zu den ersten Anzeichen, Symptomen, Behandlungsmöglichkeiten, den verschiedenen Stadien und Tipps zur Vorbeugung.

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden sind gut durchblutete Gefäßpolster. Diese Gefäßpolster befinden sich am Übergang zwischen Enddarm und Analkanal – etwa drei bis vier Zentimeter oberhalb des Afters.

Im Zusammenspiel mit den Schließmuskeln und der Beckenbodenmuskulatur sind Hämorrhoiden für die Feinabdichtung des Darms verantwortlich. Im Ruhezustand sind sie prall gefüllt, damit der unerwünschte Abgang von Darminhalt verhindert wird.

Bei der Darmentleerung schwellen Hämorrhoiden ab und der Stuhlgang kann entweichen. Hämorrhoiden sind somit wichtige Helfer zum Erhalt der Darmkontinenz und des kontrollierten Stuhlgangs.

Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen oder Blutungen treten erst dann auf, wenn Hämorrhoiden krankhaft vergrößert sind. Streng genommen ist die Beschreibung eines Hämorrhoidalleidens mit den Worten: „Ich habe Hämorrhoiden“ deswegen nicht ganz korrekt. Umgangssprachlich spricht man meistens dennoch kurz von „Hämorrhoiden“ anstatt von „vergrößerten Hämorrhoiden“.

Ursachen für vergrößerte Hämorrhoiden

Bei einem Hämorrhoidalleiden kommt es zum Ausleiern der bindegewebigen Strukturen und Vorfallen der vergrößerten Hämorrhoiden.

Es gibt einige Faktoren, welche Hämorrhoidalleiden begünstigen. Zunächst können falsche, ballaststoffarme Ernährung, geringe Flüssigkeitszufuhr oder Bewegungsmangel für einen harten Stuhl sorgen. Chronische Verstopfung und damit verbundenes starkes Pressen beim Stuhlgang erhöhen den Druck auf die Hämorrhoiden, sodass sich die Gefäßpolster vergrößern können – ein Hämorrhoidalleiden liegt vor. Eine weitere häufige Ursache für Hämorrhoidalleiden ist das erschlaffende Bindegewebe mit zunehmendem Alter. Die Hämorrhoiden „leiern aus“, treten nach außen und entzünden sich.

Frau sitzt auf Hocker und hält die Hände verschränkt vor dem Po

Schwangere Frauen leiden verhältnismäßig häufig an vergrößerten Hämorrhoiden und den damit in Zusammenhang stehenden Beschwerden. Faktoren, welche Hämorrhoiden in der Schwangerschaft fördern, sind die hormonelle Umstellung, welche eine Dehnung des Bindegewebes bewirkt, die Gewichtszunahme, welche den Druck im Bauchraum erhöht und ein träger Darm mit Neigung zu Verstopfung, welche starkes Pressen beim Stuhlgang zur Folge hat.

Doch keine Sorge: Hämorrhoiden sind weder für das ungeborene Kind noch für die Mutter gefährlich. Bei guter Pflege bilden sich vergrößerte Hämorrhoiden nach der Schwangerschaft und der Geburt meist wieder vollständig zurück.

In dem folgenden kurzen Erklärvideo erfahren Sie, wie Hämorrhoiden entstehen und was Sie dagegen tun können.

Was sind erste Anzeichen und Symptome von Hämorrhoiden?

Typische Symptome von Hämorrhoiden sind Juckreiz, Brennen, und Nässen, mitunter Schmerzen beim Stuhlgang und gelegentliche Blutspuren auf dem Toilettenpapier aufgrund kleinerer Blutungen. Bei fortgeschrittenen Stadien können auch Schleimabgänge und stärkere Blutungen auftreten.

Anzeichen und Symptome für Hämorrhoiden auf einen Blick

  • Juckreiz am After (beim Sitzen)
  • Brennen am After (beim Sitzen)
  • Nässen
  • Blutungen (helles Blut im Stuhl)
  • Fremdkörper- oder Druckgefühl in der Analgegend
  • Schmerzen beim oder nach dem Stuhlgang
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
Person sitzt auf der Toilette neben ihre eine Rolle Klopapier

Mehr über die Symptome bei vergrößerten Hämorrhoiden erfahren

Frau sitzt vor Laptop

Habe ich vergrößerte Hämorrhoiden? Der Selbsttest

Machen Sie jetzt den Hämorrhoiden-Selbsttest und erfahren Sie, ob Sie bereits ein Hämorrhoiden-Problem haben. Absolute Sicherheit kann zwar nur ein Arztbesuch geben, der Selbsttest liefert jedoch einen ersten Anhaltspunkt.

Die vier Hämorrhoiden-Stadien

Hämorrhoiden werden in unterschiedliche Stadien unterteilt, die sich durch den Schweregrad der Symptome voneinander unterscheiden. Üblicherweise werden diese Grade mit römischer Zählweise beziffert und in Grad I bis Grad IV unterteilt.

Wie sehen Hämorrhoiden 1. Grades aus?

Der Elastizitätsverlust des Bindegewebes und die Vergrößerung der Hämorrhoiden findet zunächst unbemerkt statt. Hämorrhoiden 1. Grades sind daher nicht tastbar oder von außen sichtbar. Die leichte Schwellung des Gefäßpolsters lässt sich nur bei einer Spiegelung des Analkanals und des unteren Enddarms (Proktoskopie) erkennen.

Graphische Darstellung Hämorrhoiden 1. Grades

Die Infografik veranschaulicht die Gestalt und Lage von Hämorrhoiden und zeigt, wie eine beginnende Vergrößerung der Hämorrhoiden 1. Grades aussieht.

Meist bestehen noch keine Beschwerden. Wenn jedoch harter Stuhl die Hämorrhoiden verletzt, kann das leichte Blutspuren auf dem Stuhl oder Toilettenpapier hinterlassen. Zusätzlich kann ein Fremdkörpergefühl im Analbereich auf beginnende Veränderungen des Gefäßpolsters hinweisen.

Viele Betroffene fragen sich, ob sich die Hämorrhoiden im Anfangsstadium zurückbilden können. Die Antwort lautet „ja“. Laut des Gastroenterologieportals können sich die Knoten vollständig zurückbilden.¹

¹ https://dasgastroenterologieportal.de/Haemorrhoiden.html 

Wie sehen Hämorrhoiden 2. Grades aus?

Bei Hämorrhoiden 2. Grades ist das Gefäßpolster schon etwas stärker vergrößert. Das lässt sich auch mit dem Finger ertasten.

Graphische Darstellung Hämorrhoiden 2. Grades

Die Feinabdichtung des Darms wird zunehmend gestört. Durch das ständige Nässen herrscht in der Gesäßfalte ein feuchtes, zum Teil aggressives Milieu, das die empfindliche Haut angreift. Es entwickeln sich nun die typischen Beschwerden wie Entzündungen, Juckreiz, Brennen und kleinere Blutungen. Hinzu kommen Schmerzen beim Stuhlgang, das Gefühl der unvollständigen Darmentleerung und oft auch nässende Ekzeme im Afterbereich. Die Hämorrhoiden können beim Stuhlgang nach außen vorfallen, ziehen sich aber meist spontan wieder zurück.

Hämorrhoiden 2. Grades zeichnen sich durch bereits vergrößerte Gefäßpolster aus, was die Feinabdichtung des Darms nach und nach mehr stört.

Wie sehen Hämorrhoiden 3. Grades aus?

Hämorrhoiden 3. Grades treten beim Stuhlgang heraus und können sich nicht mehr von allein nach innen zurückziehen. Juckreiz, Brennen und Blutungen gehen jetzt mit teils massiven Hämorrhoiden-Schmerzen, Nässen und Schleimabgang einher. Bereits bei körperlichen Belastungen treten die Hämorrhoidalknoten nach außen und sind tastbar. 

Graphische Darstellung Hämorrhoiden 3. Grades

Man kann sie jedoch mit dem Finger wieder nach innen zurückschieben. Die Beschwerden verstärken sich durch die weitere Zunahme der Hämorrhoidengröße und der Entzündung.

Neben den typischen Symptomen wie Juckreiz, Brennen und Nässen treten bei Hämorrhoiden 3. Grades durch das Vorfallen der Hämorrhoiden aus dem Analkanal teils massive Schmerzen auf. Eine ärztliche Abklärung ist sinnvoll.

Wie sehen Hämorrhoiden 4. Grades aus?

Bei diesem schwersten Ausprägungsgrad lassen sich die Hämorrhoiden nicht mehr in den After zurückschieben.

Graphische Darstellung Hämorrhoiden 4. Grades

Die Schmerzintensität nimmt zu, der Stuhl kann oft nicht mehr gehalten werden. Die Hämorrhoiden liegen nun andauernd außerhalb des Analkanals und lassen sich auch nicht mehr zurückschieben. Der Arzt spricht in diesem Fall von einem Analprolaps.

Hämorrhoiden 4. Grades treten dauerhaft aus dem Analkanal aus und lassen sich nicht mehr zurückschieben. Die Behandlung durch einen Arzt ist erforderlich.

Glücklicherweise entfallen circa 90 Prozent aller Hämorrhoidalleiden auf Grad 1 und 2. Je früher Hämorrhoiden behandelt werden, desto einfacher ist die Behandlung. Bereits mit Eintritt der ersten Beschwerden sollten Arzt oder Apotheker angesprochen werden.

Untersuchung und Diagnose von Hämorrhoiden

Viele Menschen schämen sich für Beschwerden im Po-Bereich wie Jucken oder Brennen. Dies sollte aber niemals zu peinlich sein, um rechtzeitig Rat in der Apotheke oder beim Arzt zu suchen. Denn die gute Nachricht lautet: Meist handelt es sich um die Anfangsstadien, deren Symptome mit geeigneten Salben und Zäpfchen behandelt werden können. Achtung: Wenn die Beschwerden länger anhalten, insbesondere wenn Blutspuren im Stuhl entdeckt werden, ist eine ärztliche Abklärung in jedem Fall erforderlich!

Welcher Arzt bei Hämorrhoiden?

Sie können sich entweder an Ihren Hausarzt oder an einen Facharzt wenden. Ein Proktologe ist ein Arzt, der sich als Spezialist für Erkrankungen des Enddarms auch um die Diagnose und Behandlung von Hämorrhoidalleiden kümmert. Alternativ können Sie zu einem Gastroenterologen gehen, der sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes beschäftigt.

Wie läuft die Untersuchung von Hämorrhoiden ab?

Der Arzt wird Sie zuerst genau zu Ihren Symptomen befragen. Geben Sie ihm möglichst offen Auskunft, damit er am Ende auch die richtige Diagnose stellen kann. Sie müssen sich nicht schämen – für den Arzt gehört es zum Berufsalltag, mit seinen Patienten über sehr persönliche und intime Dinge zu sprechen, auch über Hämorrhoiden.

Im Anschluss an das Gespräch erfolgt die Untersuchung. Durch eine vorsichtige Tastuntersuchung, bei welcher der betroffene Bereich mit dem Finger abgetastet wird, erhält der Arzt erste Hinweise, ob ein Hämorrhoidalleiden vorliegt. Um diese Diagnose abzusichern, führt er eine kurze Röhre (Proktoskop) in den Analkanal ein.

Je nach Befund und um andere, ernste Ursachen für Blutungen aus dem Darmbereich auszuschließen, führt er möglicherweise noch eine Spiegelung des Enddarms (Rektoskopie) oder des Dickdarms (Koloskopie) durch. Anschließend werden die Behandlungsmöglichkeiten besprochen und die nächsten Schritte in die Wege geleitet.

Was ist eine Proktoskopie?

Bei der Proktoskopie begutachtet der Arzt die letzten zehn Zentimeter des Enddarms (einschließlich des Analkanals). Dazu führt er ein Endoskop vorsichtig in den After ein, ein kurzes Metallrohr mit einer Lichtquelle und einer Vergrößerungsoptik (Linse). Zuvor bekommt der Patient einen Einlauf, um den Enddarm von Stuhlresten zu befreien. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft.

Was ist eine Rektoskopie?

Bei der Rektoskopie wird der ganze Enddarm endoskopisch untersucht. Meist wird ein flexibles, schlauchförmiges Endoskop verwendet. Auch hierbei wird der Enddarm zuvor über einen Einlauf gereinigt.

Was ist eine Koloskopie?

Bei der Koloskopie, auch bekannt als Darmspiegelung, sieht sich der Arzt den gesamten Dickdarm von innen an. Dazu verwendet er ein schlauchförmiges, flexibles Endoskop mit einer winzigen Kamera an der Spitze. Damit auch feinste Veränderungen der Darmschleimhaut genau gesehen werden können, ist einegute Vorbereitung wichtig.

Während früher drastische Abführmaßnahmen getroffen werden mussten, ist der Ablauf heutzutage entspannter. Drei Tage vor der Untersuchung dürfen Sie keine Lebensmittel verzehren, die Körner enthalten, wie zum Beispiel Müsli, Vollkornbrot, Beeren, Kiwi oder Trauben. Am Tag vor der Darmspiegelung dürfen Sie nur leicht verdauliche Kost, zum Beispiel Weißbrot, Joghurt, Gemüsebrühe, zu sich nehmen. Um eine gute Darmentleerung sicherzustellen, reicht in der Regel die Einnahme einer Abführflüssigkeit am Vorabend und am Morgen der Untersuchung aus.

Um eventuelle Schmerzen bei der Koloskopie zu vermeiden, werden meist Schmerz- und Beruhigungsmittel verabreicht.

Hämorrhoiden behandeln

Die Behandlung der Hämorrhoiden hängt vom Grad der Ausprägung ab. Hämorrhoiden in den Anfangsstadien können zunächst mit Hämorrhoidensalbe und Hämorrhoidenzäpfchen behandelt werden. Beim Schweregrad 3 und 4 nehmen die Beschwerden weiter zu. Dann reicht eine Behandlung der Symptome allein mit Medikamenten meist nicht mehr aus. Über Hämorrhoiden spricht niemand gerne. Doch je früher behandelt wird, desto besser können die Symptome gemildert werden.

Toilettensitz mit Reißzwecken

Erfahren Sie mehr über Behandlungsmöglichkeiten bei Hämorrhoidalleiden

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  • Unsere Empfehlung: Salbe für den Tag und Zäpfchen für die Nacht

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Hämorrhoiden vorbeugen

Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, geben wir Ihnen wertvolle Tipps an die Hand, wie Sie Hämorrhoiden vorbeugen und ein Hämorrhoidalleiden vermeiden können.

Hämorrhoiden vorbeugen: Sportliche Tipps für den Alltag

  • Nehmen Sie die Treppe statt des Lifts.
  • Benutzen Sie anstelle Ihres Autos häufiger Ihr Fahrrad.
  • Steigen Sie einfach einmal zwei Bushaltestellen vor dem Ziel aus.
  • Gehen Sie nach dem Abendessen eine Runde an die frische Luft.

Hier finden Sie weitere ausführliche Tipps zum Vorbeugen von Hämorrhoiden.

Weitere Informationen zum Thema Hämorrhoiden:

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Hämorrhoiden Selbsttest

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